Iris Niedermeyer

Pläne machen

 

Das kann doch nicht wahr sein, daß der Sommer sich schon wieder verpißt, ohne, daß ich meinen neuen Bikini ausprobiert habe. Ich bin mit meinen Plänen immer zu lahmarschig. Statt den Sommer beim Wort zu nehmen und baden zu gehen, überlege ich wochenlang, nachdem ich mein Zimmer schon zwanzig Mal umgeräumt habe, ob ich die japanische Papierlampe, die schon ganz zerknittert ist, weil sie schon zig Mal zerquetscht wurde, weil man sie ständig übersieht, rechts oder links neben das Fenster stellen soll. Nach dem ich auch die 100ter Lichterkette zum ebenfalls zwanzigsten Mal umgehängt habe und dabei jedesmal, wenn ich dafür die megalange Klappleiter aus der winzigen Gerümpelkammer zerrte, fast die Jugendstillampe von meinem Mitbewohner, die in unserem Flur hängt und eben jedesmal mit dem oberen Leiterende kollidiert, zerschlagen hätte, schaue ich mich in meinem Zimmer um und habe jedesmal das Gefühl etwas Unsinniges gemacht zu haben.

Mein Leben wird einfach nicht aufregender, wenn ich meine Wohnung ständig neu definiere. Wenn ich dagegen baden gehe, werde ich feststellen, daß ich nicht die Dickste vom See bin und eben doch schwimmen kann. Aber ab heute ist der Sommer ja zu Ende und ich muß einen neuen Plan machen. Für den Herbst. Sicher wird es auch dieses Jahr zu keinem ausgiebigen Herbstspaziergang kommen, weil ich bei Sonnenschein anfangen werde die Gerümpelkammer aufzuräumen und ein hochkomplexes Sortiersystem entwickeln werde, für dessen Umsetzung ich den ganzen Herbst brauchen werde. Dann wird irgendwann die Idee kommen, spätestens, wenn es geschneit hat, endlich mal Schlittenfahren zu gehen, um endlich den vor Jahren in der Hasenheide gefundenen Schlitten, den wilde Neuköllner Kinder zu Schrott gefahren hatten, und ich ihn mitnahm, um ihn tatsächlich zu reparieren, auszuprobieren. Allerdings wird der Schnee dann ganz plötzlich wieder geschmolzen sein, weil ich viel zu lange überlegt habe.

Also laß ich den Schlitten wieder, wie jedes Jahr im Keller stehen. Zu all den unerfüllten Abenteuern kommt nun, daß ich auf der Brücke unterhalb meines Fensters, an der vierspurigen Straße ein angenehmes Zwischending zwischen Mann und Knaben entdeckt habe, das Akkordeon spielt. Ich vermute, daß er ein Zigeunerjunge ist und bin sofort verknallt. Er trägt Sandalen und eine Nylontrainingsjacke, aus irgendwelchen neorotischen Gründen finde ich das attraktiv. Vorhin habe ich mir heimlich aus dem Zimmer meines Mitbewohners sein Teleobjektiv geliehen, um den Zigeunerknabenmann besser sehen zu können. Er sieht genauso aus, wie ich es mir schon gedacht habe. Sehr gut! Wenn der Verkehr mal etwas nachläßt höre ich sein Akkordeon. Er spielt acht Stunden am Tag, wenn es nicht anfängt zu regnen, das selbe oder gleiche Lied. Ich bin beeindruckt und bin deswegen noch mehr verknallt.

Ich setze mich an mein Fenster und weiß plötzlich für wen ich lebe, ich lebe für Dragan oder Milan oder wie er auch immer heißen mag. Ich beschließe ihm beim nächsten Mal, wenn er spielt einen 100 Euroschein in seinen Hut zu werfen, das ist ein achtel von meinem Schmerzensgeld, das ich für überschwengliches Überqueren mit dem Fahrrad meiner großen vierspurige Straße, ohne zu gucken, bekommen habe. Ich hatte nämlich Glück, am Steuer saß eine wahnsinnig dumme Kleinbürgerin, die beim Rechtsabbiegen ebenfalls nicht guckte. Und deshalb gar nicht mitbekam, daß ich ja auch nicht geguckt hatte. Sie sah nach eigener Aussage nichts, weder mich noch die Frau mit dem Kinderwagen und den Opa auf Krücken sowieso nicht. Ich glaube, ihr war nicht mal bewußt, daß sie ein Auto fuhr. Schade, daß ich nur eine Platzwunde am Knie hatte, wie gerne hätte ich Dragan eine Ausbildung finanziert. Ich bin eine Sozialtante. Ich habe Richard, meinem aktuellen Lebensgefährt von Dragan erzählt, jetzt hat er Angst, daß ich seine, in Richards Phantasie riesige Sippe, zu uns in die Küche einlade und mit ihr fett Party mache und die unseren Kühlschrank leerfressen und nie wieder weg gehen. Eigentlich eine großartige Vorstellung, dann wär das Leben sicher aufregender als jetzt.

Dragan konnte sicher viel erzählen, denn ich war der Meinung, daß er sicher schon viel erlebt hatte, denn er trägt wie gesagt Sandalen und zwar ohne Socken, und das bei bei um die 12 Grad. Seit er erschienen ist, sitze ich den ganzen Tag an meinem Fenster und fühle mich wie mit 14, wo wir direkt gegenüber von einem Spielplatz wohnten, von wo ich oft meinen Schwarm aus der Parallelklasse, ein ungeheuer arrogantes Arschloch mit sich nahendem Schnauzer, beobachtete. Jetzt war ich groß und nicht mehr so masochistisch wie früher. Jetzt wählte ich frei, Männer ohne Bartwuchs. Ich hätte meinen neuen Schwarm gerne gefragt, was er mit dem Geld, das ihm die netten oder gerechten Menschen in seinen Hut werfen, machen wird. Aber auf einmal ist er verschwunden, wie der Sommer und der Herbst und der Winter. Aber er wird sicher einmal wiederkommen und dann geh ich runter, schmeiß die 100 Euro in seinen Hut und frag ihn, was er mit dem Geld machen wird. Genauso wie ich im nächsten Jahr meinen neuen Bikini ausprobieren werde und im nächsten Herbst bei Sonnenschein spazierengehen werde und im nächsten Winter den reparierten Schlitten ausprobieren werde. Das Leben ist ja noch so lang.

© 2004

 

Ralf Schöppner

Erste Liebe (oder: Eine Liebe zu S.B.)

 

Ich bringe meine erste Liebe, ob zu Recht oder zu Unrecht, zeitlich in Zusammenhang mit den Wechseljahren meiner Mutter. Dass es auf anderen Ebenen andere Verbindungen zwischen diesen beiden Angelegenheiten gibt, ist möglich. Es fällt mir schon schwer, zu sagen, was ich zu wissen glaube und was ich zu wissen glaube. Es war an einem Abend im New Orleans, der einzigen Diskothek in meiner Stadt, an dem wir uns das erste Mal küssten. Das glaube ich jedenfalls. Also ich meine jetzt, dass ich glaube, dass es dort war, dass ich glaube, dass das New Orleans die einzige Diskothek in meiner Stadt war, dass ich glaube, dass es das erste Mal war und dass ich glaube, dass wir uns küssten. Was ich genau weiß, ist, dass wir uns irgendwann und irgendwo das erste Mal küssten. Es hat bestimmt sehr lange gedauert. Ich meine jetzt nicht das Küssen, das ging schnell, sondern bis wir uns das erste Mal geküsst haben.

Zu dieser Zeit war ich noch sehr schüchtern. Auch heute bin ich noch sehr schüchtern. Insofern war es gerade falsch von mir, zu dieser Zeit zu sagen. Schüchtern war ich schon immer. Ich schätze, dass ich mich lange nicht getraut hatte, sie zu küssen. Das ist doch wohl Schüchternheit, oder? Andererseits hatte sie auch eine enorme Zahnspange. Wenn ich ihre Wangen streichelte, dann spürte ich das raue Gummiband, glaube ich. Wenn ich ihre Wangen streichelte. War ich denn wirklich schüchtern? An den Stellen, wo das Gummiband nicht hinreichte, da hatte sie einige Pickel. Ob unter dem Gummiband noch welche versteckt waren, darüber kann ich nichts sagen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ich sie nur wegen des Gummibandes und der Pickel nicht hatte küssen wollen. Vermutlich war ich sehr schüchtern. Weil sich unter der Spange viele Keime und Erreger versammelt hatten, verfügte sie über keinerlei frischen Atem. Als ich ihre Stimme das erste Mal hörte, sagte sie Mareike. Obwohl ich doch anders heiße.

Ich begriff, dass Mareike ihr Name war. Wenn sie zu mir sprach, dann schaute ich sicherheitshalber immer zur Seite. Immer nach rechts und nur gelegentlich mal nach links. Vielleicht auch umgekehrt. Oder auf meine Füße. Wenn sie zu mir sprach. Es ist also doch möglich, dass ich gar nicht schüchtern war, es nur irgendwann geworden bin. Früher war ich lediglich eitel. Das bin ich heute auch noch. Es ist doch eitel, wenn man wählt, oder? Es war auf einem langen Steg am Baggersee, wo ich sie das erste Mal küsste. Wir waren nachts durch die vielen Diskotheken unserer Stadt gezogen, so nannte man das, gezogen meine ich, und hatten uns nicht trennen wollen. Nach Hause, das hieß damals auseinandergehen. Auseinandergehen, das heißt heute heiraten und zusammenziehen. Und dick werden. Ihr langes und weiches und blondes Haar glänzte seidig in der frischen Morgensonne. Sie hatte mir gesagt, dass sie blonde Haare hätte. Es ist aber auch möglich, dass sie schwarze hatte. Ich weiß genau, dass sie Haare hatte. Ich fragte sie, ob sie beabsichtige, mich von nun an regelmäßig zu küssen. Es war unser erstes Gespräch. Nein, die Absicht hätte sie nicht. Es würde sie zu sehr schmerzen. Ich dachte, dass es ein Fehler sei, die Leute anzusprechen. Der Wind wehte über uns hinweg. Wenn Wind wehen kann.

Auf diesem Gebiet kenne ich mich nicht so aus. Frauke hatte ihren Arm um meine Schultern gelegt. Ich kannte das bereits. Ich hatte das schon mal gesehen. Es ist der Anfang vom Ende. Ich überlegte, ob ich an ihrem Gummiband ziehen sollte. Ich war interessiert an dem fletschigen Klang und der roten Spur. Ich glaube, ich habe es nicht gemacht. Es war so schön dort. Wir beide, zu zweit, ganz allein, auf der einsamen Lichtung des Waldes. Man sagt doch Lichtung, oder? Ob sie denn die Absicht hätte, mich jetzt regelmäßig und in kurzen Intervallen zu küssen. Ich wünschte mir so sehr den Erweis dieser Gunst. Sie sagte mir, ich solle immer mal wieder danach fragen. Sie kannte die Männer schlecht zu jener Zeit. Sie kennt sie bis heute nicht. Auch die Frauen nicht. Und auch die Tiere nicht. Ich kannte die Frauen damals nicht. Ich kenne sie bis heute nicht. Ich kenne auch meine Leidensgenossen nicht. Und auch andere Geschöpfe nicht. Wirklich gut kenne ich nur meine Füße. Ich beobachte sie jeden Abend. Sie sind insgesamt ein wenig groß. Die drei Mittelzehen sind länger als der große Zeh. Über den kleinen Zeh lässt sich trefflich streiten. Er neigt dazu, sich abzusondern. Jeden Abend gibt es etwas, was ich abreißen kann von meinen Zehen. Ein Stück Nagel oder eine Portion Haut.

Ich weiß genau, wann das Bluten beginnt. Wenn ich laufe, betrachte ich meine Füße ganz genau. Sie machen ihre Arbeit von ganz allein. Sie treten auf, sie rollen ab, sie drücken sich ab. Ich weiß gar nicht, wie sie das machen. Denn meine Füße kenne ich nicht besonders gut. Es ist bei diesem ersten Kuss geblieben. Bei diesem Kuss ist es nicht geblieben. Ich vermute heute, dass es sogar sehr schnell zu ausgeprägteren Formen von körperlichen Verbindungen gekommen ist. Sie trug eine rosafarbene Feincordhose. Sie war sehr eng geschnitten. Die Hose meine ich jetzt. Über das andere spreche ich doch erst gleich. Deshalb konnte ich gut verstehen, dass sie die ausziehen wollte. Meine Unterstützung war selbstverständlich. Ich zog kräftig an beiden Hosenbeinen, obwohl der Geruch schon sehr deutlich war. Oder war das später? Als ich meine Mutter pflegte? Nein, ich glaube nicht. Die Entfernung der rosafarbenen Samthose sorgte mit Gewissheit für Luftveränderungen. Es ist gut, sie zu haben. Sie teilte mir mit, dass ich meine Stange in ihr Loch stecken solle. Ja, es stimmte wirklich, zwischen den Beinen hatte sie ein Loch. Mindestens eines.

Für mich war das alles sehr unangenehm. Das Loch konnte ich nicht richtig sehen und außerdem wusste ich nicht, was da eigentlich drin sein würde. So sprachen wir noch einmal miteinander. Drück ihn rein, sagte sie. Geht nicht, sagte ich. Ich konnte nicht einschätzen, ob ich an der von ihr gemeinten Stelle war. Gut, dass mir die Hunde einfielen, die ich vor wenigen Tagen gesehen hatte. Ich nachahmte die Bewegung des großen dicken Hundes. Das Loch war ganz eng geschnitten. Aber sie hatte es so gewollt. Meine Stange hat mir sehr weh getan. Als es hell wurde, hörten wir auf. Es kann auch sein, dass die Stange gar nicht in ihrem Loch gewesen ist. Oder vielleicht in einem falschen. Aber das ist auch egal. Hauptsache ist, man liebt sich. Ich fragte sie, ob ich von nun an immer wieder meine Stange in eines ihrer Löcher stecken solle. Sie sagte ja, aber ich glaube sie meinte nein, oder, sie sagte nein, aber ich glaube sie meinte ja. Wir haben diese Sache bestimmt noch einige Male gemeinsam erledigt. Das weiß ich mit Sicherheit.

Eines Tages hat sie dann auf einen Zettel geschrieben, dass ihr die Sache gar keinen Spaß mache. Ich empfand das als einen interessanten und neuen Aspekt. Das mit dem Spaß meine ich. Ich ging fort von ihr für immer. Auf dem Weg habe ich geweint. Ob es einen Zusammenhang zwischen dem Weinen und dem Fortgang gegeben hat, darüber kann ich nichts sagen. Ich frage mich, ob ich das alles ganz richtig erzählt habe, also ich meine, ob sich die Angelegenheiten überhaupt auf diese Weise abgespielt haben, also ich meine, ob das die Wahrheit ist, ich meine, ob das die Realität und die Wirklichkeit, oder ob die Angelegenheiten sich auf eine ganz andere, gemäß einem Schema, dass ich wohl vergessen haben muss, aber diese rosafarbene Jeans, wann immer ich eine solche sehe, schmerzt mir die Stange, und der Baggersee, wenn ich an einem Baggersee bin, dann ist es, dass, also ich meine, der Satz hat jetzt wirklich lang genug gedauert.

Ich glaube, sie ist traurig oder froh gewesen über mein Verschwinden. In jedem Fall hat sie mich noch einmal eingeholt. Ich sag mal, es war ein schwüler Herbsttag. Man konnte sehen, wie die Blätter von den Bäumen fielen, jedenfalls wer es wollte. Sie brachte mir einen Nikolaus aus Schokolade. Oder war es ein Osterhase? Man kann diese Dinge kaum unterscheiden. Na jedenfalls Schokolade. Er steht noch heute hier bei mir auf dem Schreibtisch. Ich hätte weiterer Lieben bedurft, um ihn aufessen zu können. Aber die Liebe gibt es nicht auf Verlangen.

 

Imke Wangerin

Der gemischte Mann

 

Teil 1
Die Exaffäre trifft die Exaffäre und wird augenblicklich zur Affäre, wegen den lustigen Liebeleien, als wäre es immer so gewesen, als wäre es nicht Sex mit dem Ex, in der Affäre, die alte verführerische Vertrautheit, aber belangloses Begehren, blutrünstige Wiederholungen, ohne die alten Abgründe.
Nur diesmal ist er krank und sie gesund.
Der Mann liegt im Bett.
Die Frau geht.
Ohne verbrecherische Rechtfertigungen.
„Du gehst und lässt mich alleine zurück?“
Der Mann wundert sich.

Teil 2
„Wenn er doch wüsste, dass er mein Liebhaber gewesen ist“, denkt die Frau, als sie dachte, an das Rollenspiel, dass sie vor ungefähr einem Jahr gespielt hatten, was sie dann auch sagte, während sie noch dachte: „wäre er doch wirklich mein Liebhaber“. Künstlich kreierte, plötzliche Intimität durch ein Spiel. Ein Hierarchienspiel über eine fiktive Affäre. Fortan träumt sie, er sei wirklich ihr Liebhaber und vielleicht ein bisschen mehr, wie sie dachte und hoffte und träumte. Nun sehen sie sich wieder, der unechte Liebhaber und die echt Verliebte. Er macht Musik, sie tanzen, „Gib mir dein Herz“ trällert das Lied, während sie denkt, „gib mir dein Herz, ich geb´ dir meins“ und er überlegt, ob er denkt „gib mir dein Herz“ und schaut sie an.
Sie schnallst mit der Zunge den Takt. „Warum machst Du das?“, fragt er. „Weil es mir Spaß macht“, sagt die Frau.
Der unechte, vielleicht echte Liebhaber wundert sich.

Teil 3
Die Frau geht dem Mann fremd. Zwei Tage bevor die sie große Reise antreten, geht sie dem Mann fremd. Der immer da war und wieder weg. Da und wieder weg, wie ein Scheibenwischer. Zwei Tage vor der großen Reise verliebt sie sich in einen anderen. Einfach so. Als habe es nie einen Scheibenwischer gegeben.
Gerede, Geplänkel, Gerüchte, Intrigen, Leid, Lügen, Lappalien.
Als wäre er ihr Liebhaber gewesen, als wäre es alles ein Spiel, ein vertauschtes Rollenspiel. Die Frau leistet Abbitte, hat Gewissensbisse. Frauen haben Gewissensbisse. Bisse im Gewissen.
Der Mann wundert sich.
Er leidet. Stoisch, still. Und kurz.

Teil 4
Er führt sich auf wie ein Psychopath, als wäre sie ihm fremdgegangen. Er, der sie ins Unheil und förmlich in die Arme eines anderen getrieben hatte.
Aber sie war ihm nicht fremdgegangen. Und sie hatte ihm nie mehr versprochen, als das, was sie zu geben bereit und imstande war. Er hasst sie und liebt sie und hasst sie.
Er hat die Sterne an ihrem Himmel gesehen und aus ihnen Papierboote gebastelt, die schwimmen, auf seinem Ozean der Liebe. Und sinken. Immer wenn er nicht hinguckt geht eines von ihnen unter. Aber er guckt immer hin. Zwischendurch überschüttet er sie mit Terpentin und zündet sie an bis sie flackern und lodern.
Und dann bastelt er sie von neuem.
Sie verlässt ihn.
Er guckt den segelnden Schiffen zu.
Und wundert sich.

Teil 5
Die Frau wartet. Alles ist geheim. Geheime Codes, geheime Treffen, geheime Küsse, geheimes Leid. Irgendwo in der Welt zwischen Feldern.
Geheime verbrecherische Rechtfertigungen.
Dann ist die Frau weg. Und der Mann ist weg, irgendwo zwischen den Feldern.
Und er ist krank und die Frau denkt, er wird sterben. Sterben, damit sie leben kann. Er muss sterben.

Und dann ist er plötzlich wieder da, der Mann, und schnallst mit der Zunge den Takt, weil es ihm Spaß macht.
Die Frau wundert sich.

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